Herzlichen Glückwunsch, Mrs. Carey: Für ihre nächsten vier Alben erhalten sie 100 Millionen Dollar. Das ist Rekord.
Aber nur in kleinen Häppchen und auch erst nachdem ich die Alben abgeliefert habe. Außerdem geht eine Hälfte für Steuern drauf. Dann muss ich auch das Budget für die Aufnahmen und all diese Dinge bezahlen. Man liest immer von diesen riesigen Summen, aber das relativiert sich schnell. Und das, was übrig bleibt, wird dir auch nicht spektakulär mit einem großen Scheck überreicht, sondern ist eher ein Versprechen für die Zukunft.
Reden Sie eigentlich gern über Geld?
Ich bin davon fasziniert, weil ich früher keins hatte. Lustigerweise ist es jetzt, da ich reich bin, unheimlich teuer, das Image, das ich aufgebaut habe, aufrechtzuerhalten. Mein Steuerberater hat mir gerade mitgeteilt, dass ich im vergangenen Jahr für Reisen eine Million Dollar ausgegeben habe. Und zwar nicht für irgendwelche privaten Urlaubseskapaden, sondern für Geschäftsreisen.
Ihr neues Album Glitter ist reguläres Solo-Album und auch Soundtrack des gleichnamigen Musikfilms mit Ihnen in der Hauptrolle.
Ich spiele Billie, die Anfang der 80er in einem Pflegeheim aufwächst, da ihre Mutter drogenabhängig ist. In dem Film geht es in erster Linie um eine Liebesgeschichte zwischen ihr und einem DJ der New Yorker Clubszene. Die Geschichte ist also keinesfalls autobiografisch, obwohl das mehrfach behauptet wurde.
Es gibt aber auch Gemeinsamkeiten…
Billie ist ebenfalls Sängerin, und ihre Eltern haben eine unterschiedliche Hautfarbe. Das wär's dann aber auch schon. Mir ist sehr daran gelegen als Schauspielerin wahrgenommen zu werden und nicht etwa als Mariah Carey, die sich selbst darstellt. In meinem nächsten Film spiele ich ein Mädchen, das mit Drogen auf Staten
Island dealt.
Vermutlich aber wäre Ihre eigene Biografie durchaus für eine Verfilmung geeignet.
Ja, das wäre sicher guter Stoff für einen Film. Wahrscheinlich müsste das sogar eine Miniserie sein (lacht).
Für Glitter haben Sie extra Schauspielunterricht genommen.
Das war wie eine Therapie. Einmal lag ich auf dem Boden des Appartements meiner Schauspiellehrerin und sollte an einen Platz denken, an dem ich mich wohl fühle. Mir wurde plötzlich bewusst, dass ich mir keinen Ort dieser Art vorstellen konnte. Und da brachen all meine sorgsam über die Jahre aufgestauten Gefühle hervor… Selbst wenn ich niemals einen Film gemacht hätte, wäre mir dieser sehr persönliche Erfolg geblieben.
Haben Sie Angst, dass Ihre Schauspielerei weniger positiv aufgenommen werden könnte als Ihre Musik?
Warum sollte ich mir über die Reaktionen der Zuschauer den Kopf zerbrechen. Entweder kritisieren sie ohnehin alles, was ich mache oder sie lieben mich. Man kann es einfach nie jedem recht machen.
Seit einiger Zeit sind Sie mit dem Latin-Pop-Star Luis Miguel zusammen…
Ich habe beschlossen, nicht mehr über Beziehungen zu sprechen.
Aber Sie bestätigen diese Beziehung.
Es ist meine Masche, überhaupt nicht mehr darüber zu sprechen (lacht).