Selbstmordversuch oder Nervenzusammenbruch? Die Gerüchteküche brodelt heiß um Mariah Carey. Dabei könnte die 31-Jährige doch zufrieden sein: 15 Nummer-eins-Hits, 140 Millionen verkaufte Alben und jetzt noch der Sprung auf die Leinwand: Am 15. November läuft Glitter bei uns an, den Soundtrack zum halb autobiographischen 80er-Jahre-Discofilm gibt es schon. Uns gewährte die Diva sogar einen kleinen Einblick in ihre Gefühlswelt — nur über ihren Freund, den Sänger Luis Miguel, wollte sie nicht sprechen. Wir konnten ja nicht ahnen, dass er nur noch ihr Ex war…
Hallo, Mariah. In deinem neuen Video “Loverboy” spielst du ja ein Boxenluder.
Ein — was? “Boxen… luder…”?
Ja. So nennt man das bei uns.
Hmm, ich bin das Mädchen, das bei diesem Autorennen die Flagge schwingt. Das Flaggen-Girl.
Fährst du selbst auch gerne schnell Auto?
Ich weiß nicht, Achterbahn mag ich lieber. Ich bin schon seit Ewigkeiten kein Auto mehr gefahren. Ich werde ja überall hinchaufhert. Und in Manhattan stört ein Auto sowieso nur.
Hattest du denn früher eins?
Ja, da hatte ich ein Mercedes-Cabrio. Aber das habe ich in dem Haus zurückgelassen, als ich dort weggegangen bin. Ich habe es nicht mitgenommen.
Du meinst das Haus, in dem du bis 1997 mit deinem Entdecker, früherem Plattenfirmenboss und Ex-Mann Tommy Mottola gelebt hast?
Ganz richtig. Zu blöd, dass es nicht schon abgebrannt ist, als ich noch darin gewohnt habe. Dann hätte ich nicht dieses viele Geld mit der Bude verloren, sondern es von der Versicherung zurückbekommen. Scheißhaus. Es musste aber auch abbrennen. Es war ein böses, böses Haus.
Aber du hast es nicht selbst angezündet, oder?
Das war jetzt 'n Witz, oder? Ach, weißt du, die Situation mit dieser ganzen Ehe, das war einfach nicht das Richtige für mich. Aber ich wünsche allen Beteiligten das Beste; ich hoffe, ein jeder kann mit seinem Leben weitermachen.
Dein Ex-Mann versucht angeblich, für schlechte Presse zu deinem Film Glitter und dem gleichnamigen Album zu sorgen.
Dazu kann ich keine Antwort geben. Aus rechtlichen Gründen ist das ein sehr sensibles Feld. Aber ich kann sagen, dass ein jeder das bekommt, was er verdient. Und langfristig wird das Gute immer über das Böse siegen. Jeder, der jemanden mit guten Absichten absichtlich verletzt, wird das früher oder später bereuen.
Warum fängst du jetzt eigentlich als Schauspielerin an?
Ich wollte immer schon spielen, seit ich ein Kleines Kind war. Aber der Mann, der damals mein Leben kontrollierte, also Tommy, hat mir das nicht gestattet. Er hat mich kontrolliert, bevormundet, und außerdem war ich sowieso viel zu jung für diese ganze Geschichte. Als ich dann endlich gegangen bin, habe ich mich direkt an der Schauspielschule angemeldet und regelmäßig Unterricht genommen. Selbst wenn ich nie einen Film gemacht hätte: Allein das Studium hat mich sehr viel freier und selbstbewusster gemacht. Ein bisschen ist das sicher auch wie Therapie.
Wie sehr hast du denn unter der Unterdrückung deines Ex-Mannes gelitten?
Du musst wissen: Ich bin ein Mädchen, das aus der Realität kommt. Ich bin nicht in dieses Leben hineingeboren worden, ich bin keine Königstochter, die ihr Leben in Palästen verbracht hat. 18 Jahre lang war ich ein völlig normales Mädchen, das aus einer zerrütteten, relativ armen, aber glücklichen Familie stammt.
Wie hat deine Mutter dich erzogen?
Sehr freigeistig. Freiheit ist mir extrem wichtig. Meine Mutter ist auch Künstlerin, sie hat früher sogar deutsche Opern gesungen. Es gab bei uns zu Hause nur wenige Regeln. Meine Mutter hat mir vertraut und das konnte sie auch. Ich habe mich praktisch alleine erzogen.
Im Film , Glitter, in dem du eine Sängerin in den frühen 80ern spielst, die nach einigen Wirren schließlich erfolgreich wird, verstößt dich deine Mutter. Ist deine wirkliche Mum nicht sauer über den Film?
Es stört sie schon, wenn ich erzähle, dass der Film autobiographische Elemente hat. Aber er bildet mein Leben ja nicht eins zu eins ab. Meine Mutter hat mich immer wunderbar unterstützt und — auch wenn wir kein Geld hatten — mich immer ermutigt, meine Träume wahr werden zu lassen.
Haben die ganzen Britneys und Christinas eigentlich viel von dir gelernt?
Um ehrlich zu sein, das juckt mich gar nicht. Ich höre fast ausschließlich Hip Hop, dieser ganze Popkram wirkt auf mich immer, als sei er schon hundertmal vorher genauso gemacht worden. Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen: Diese Mädels langweilen mich. Neulich habe ich mal Britney getroffen: ein nettes Mädchen, aber ich weiß nicht, ob diese Popmusik… also, ich höre mir viel lieber Gospel oder ein neues Underground-HipHop-Album von zum Beispiel M.O. P. feat. Busta Rhymes an. Auch wenn mich die Leute als Popsängerin sehen: Das bin ich gar nicht. Wenn ich mal ausgehe, dann am liebsten in dreckige Hip Hop-Clubs in Manhattan. Aber seitdem ich mein eigenes Apartment in TriBeCa habe, bleibe ich auch gerne mal zu Hause und mache meinen Abwasch.
Gerüchten zufolge darf in diesem Apartment ab und zu auch Eminem mal schlafen…
Warum fragen mich das alle bloß immer? Mann, ich verstehe euch nicht.
Na ja, die liebe Mariah und der böse Rapper…
Ach, hör' mir doch auf. Guck' mal, ich bin mit einer Menge Leuten aus dem Musikgeschäft befreundet. Ich habe mit Whitney Houston eine Platte aufgenommen, verstehe mich super mit Missy Elliott und habe mit Dutzenden von Hip Hoppern gearbeitet. Ich komme mit kreativen Menschen einfach gut aus. Ich habe mich auch mit Barbra Streisand kürzlich sehr nett am Telefon unterhalten, weil ich eventuell ihre Wohnung kaufen wollte. Also, ich bin eine freundliche Person, die sich gerne mit anderen Kollegen aus diesem Business befreundet. Aber ich bin keine promiskuitive Person. Ich vögele nicht in der Gegend rum. Das werde ich nie tun und das habe ich auch nie getan.
Behauptet das denn jemand?
Das behaupten viele. Deswegen sage ich es jetzt hier. Auch wenn ich 20 Stunden mit einem Typen im Zimmer… Also, wenn wir jetzt hier die Nacht verbringen und quatschen würden, dann hieße es morgen garantiert, du wärst mein neuer Boyfriend. Aber du bist ein Teil der Presse und als solcher weißt du hoffentlich, dass vieles in den Medien auf Sensationsgeilheit beruht. Ich verurteile das gar nicht, ich kenne das Geschäft, ihr macht nur euren Job. Aber die Wahrheit, die weiß nur ich. Genau wie die Leute immer behaupten, ich würde auf pinken Glühbirnen und pinkem Klopapier bestehen. Welche Farbe, würdest du sagen, haben die Glühbirnen hier im Raum?
Jedenfalls sind sie nicht pink. Also, wenn ich jetzt kein Journalist wäre, würdest du dann…
Sorry, Süßer. Ich muss jetzt leider los.